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2015,
14 digitale C-Prints, gerahmt,
99 cm x 79 cm, Text und Archivmaterial

Nach allem, was ich gelesen habe, muss die Euphorie der Menschen groß gewesen sein, als am 28. Dezember 1904 erstmals in B. ein bemannter Gasballon aufstieg. Dass damals Hauptmann von Kehler und der geheime Regierungsrat Busley mit ihrem Gefährt ausgerechnet in der kleinen Industriestadt starteten, war kein Zufall. Dank der im Umland gewonnenen Braunkohle entstand hier gerade ein wichtiger Standort der Chlor-Alkali-Elektrolyse. Der bei der Elektrolyse anfallende Wasserstoff galt als exzellentes Traggas. Und weil dieses in B. nun nicht nur in großen Mengen, sondern auch zu günstigen Preisen verfügbar war, entwickelte sich die Gemeinde in den folgenden zwanzig Jahren zu einem weltweit bekannten Zentrum der Ballon- und Luftschifffahrt.

Jene Blütezeit ist lange vorüber. Auch der Bergbau ist in der Gegend inzwischen Geschichte. Die alten Gruben allerdings wurden von den Bewohnern geflutet und bieten seither ideale Bedingungen für Wassersportaktivitäten. Darauf wurden im Frühjahr 2004 die Vertreter der UIM (Union Internationale Motonautique) aufmerksam. Sie erkannten das Potential und entschieden nur wenige Zeit später, auf einem der neu entstandenen Seen die Welt- und Europameisterschaftsläufe der Formel-500-Schnellboote auszutragen. So wurde die Stadt, genau hundert Jahre nachdem sich dort der Traum vom Fliegen verwirklicht hatte, zu einem Mekka des Motorbootsports.
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